Einleitung
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine weit verbreitete Funktionsstörung des Kiefergelenks und des Kauapparates, die sich durch Kieferschmerzen, Nacken- und Kopfschmerzen, Tinnitus sowie Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur äußert. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Zähneknirschen, Zahnfehlstellungen bis hin zu Stress und Fehlhaltungen. Eine bewährte Methode zur Linderung der Beschwerden einer CMD ist die Anwendung von CMD-Schienen. Auch wenn dies nur ein Element ist zur Behandlung einer Craniomandibulären Dysfunktion, ist dies wohl ein sehr Zentrales Schlüsselelement.
Diese individuelle Aufbissschiene, die aus hochwertigem Kunststoff gefertigt wird, hilft, die Okklusion (das Schließen von Ober- und Unterkiefer) zu verbessern, das Kiefergelenk zu entlasten und die Zahnstellung zu stabilisieren. Sie wird häufig nachts getragen, kann aber auch tagsüber zum Einsatz kommen. Neben der klassischen CMD-Therapie durch den Zahnarzt oder Physiotherapeuten kann eine ganzheitliche Behandlung mit Physiotherapie, Entspannungstechniken und gegebenenfalls Zahnersatz notwendig sein.
Die Krankenkasse übernimmt in bestimmten Fällen die Kosten für eine angepasste Schiene, weshalb es sinnvoll ist, sich darüber im Vorfeld zu informieren. Dieser Artikel erklärt die unterschiedlichen Arten von Aufbissschienen, wie sie helfen können und worauf Betroffene achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine CMD Schiene und wie verläuft eine CMD Behandlung?
Eine CMD Schiene ist eine speziell gefertigte Aufbiss-Schiene, die zur Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion eingesetzt wird. Sie wird individuell nach einem Kieferabdruck des Patienten hergestellt und dient dazu, Kiefergelenkschmerzen, akute Schmerzen und den durch CMD verursachten Schmerz-Komplex zu lindern. Zudem hilft sie, das Kausystem zu stabilisieren und die Okklusion zu verbessern. Die Schiene kann sowohl nachts als auch tagsüber getragen werden und schützt die Zahnsubstanz vor weiterem Abrieb durch nächtliches Zähneknirschen oder Pressen.
Die Behandlung der CMD erfolgt oft in einem ganzheitlichen Behandlungskonzept, das neben der Schienentherapie auch begleitende Maßnahmen umfasst. Osteopathen, Physiotherapeuten und Zahnärzte arbeiten häufig zusammen, um die Kiefergelenke, die Hals- und Nackenmuskulatur sowie das gesamte Kausystem optimal zu behandeln. Je nach individueller Situation kann die Therapie durch manuelle Techniken, Entspannungsübungen und ergonomische Anpassungen ergänzt werden. In einigen Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen einen Teil der Kosten für die Schiene, insbesondere wenn sie medizinisch notwendig ist. Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln der CMD kann helfen, langfristige Schäden am Kiefergelenk zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern.


Unterschiedliche Ansätze der CMD Schienen
Die CMD-Behandlung umfasst verschiedene Schienentypen, die je nach individuellen Beschwerden eingesetzt werden:
- Entlastungsschienen: Reduzieren Verspannungen der Kaumuskulatur und entlasten das Kiefergelenk.
- Positionierungsschienen: Dienen der langfristigen Korrektur der Kiefergelenksfehlstellung.
- Stabilisierungsschienen: Verhindern eine erneute Fehlbelastung von Ober- und Unterkiefer.
CMD Schienen: Arten unterschiedlicher Schienentherapie-Ansätze
- Michigan-Schiene: Optimiert die Okklusion und sorgt für eine gleichmäßige Bissverteilung.
- NTI-Schiene: Speziell zur Reduktion von nächtlichem Zähneknirschen.
- Repositionsschiene: Verändert aktiv die Bisslage zur Verbesserung der Kiefergelenke.
- Weiche Schiene: Bietet leichte Entlastung, ist jedoch weniger haltbar.
Unterschied CMD Schiene und Knirscherschiene?
Eine CMD Schiene ist auf die spezifische CMD-Behandlung abgestimmt und unterstützt eine langfristige Therapie einer CMD, während eine einfache Knirscherschiene hauptsächlich vor Abrieb der Zahnsubstanz schützt.
CMD Schiene: Erstverschlimmerung
Warum tritt sie auf?
Eine Erstverschlimmerung tritt oft auf, weil sich das Kiefergelenk und die Muskulatur erst an die neue Aufbissschiene bei CMD gewöhnen müssen.
Wie lange hält sie normalerweise an?
Die Symptome bessern sich in der Regel nach einigen Tagen bis Wochen.
Was kann ich noch tun?
- Kieferübungen und Entspannungstechniken (z.B. progressive Muskelentspannung)
- Wut-Übungen aus der Bioenergetik (gespeicherte und unterdrückte Wut im Körper entladen)
- Ergänzende Behandlungen wie Osteopathie oder manuelle Therapie, biomechanische Korrekturübungen (Functional Patterns)
- Stressmanagement, da psychischer Stress oft eine Rolle spielt
- Ergonomische Anpassungen (z.B. eine bessere Körperhaltung am Arbeitsplatz)
- Logopädische Übungen (Lippen- & Zungeübungen sind sehr wichtig für die Kiefergelenksgesundheit)
- Ernährungsumstellung & Darmsanierung (entzündungshemmende vollwertige Ernährung, Darmkuren uvm)
CMD Schiene: Kosten und Behandlungsdauer
Die Kosten variieren je nach Typ der angepassten Schiene. In bestimmten Fällen wird sie von der Krankenkasse übernommen. Die Behandlungsdauer kann mehrere Monate bis Jahre betragen.
Wann wird es endlich besser?
Meist stellt sich eine Besserung innerhalb weniger Wochen ein, besonders wenn physiotherapeutische Maßnahmen und eine ganzheitliche Therapie unterstützend angewandt werden.
CMD Schiene: Erfahrungen eines Betroffenen (mir selbst)
Ich habe selbst Erfahrungen mit einigen CMD Schienen gemacht. Ich wurde leider von vielen Zahnärzten falsch informiert insgesamt 4 von 5 Zahnärzten bei denen ich innerhalb von mehreren Jahren meiner CMD-Odysee war sagt mir etwas anderes zu den Ursachen und wie man sie behandeln solle. Erst bekam ich eine normale Knirscherschiene, dann probierte ich verschiedene Michagan-Schienen und eine „Zentrik-Schiene“ die zur Kategorie der Okklusionsschienen gehörte.
Nichts funktionierte wirklich nachhaltig da die Beschwerden und der Verschleiß durch jahrelanges „Nicht-Erkennen“ der Ursachen falsch bzw. nicht behandelt wurde. Was schlussendlich wirklich half war die Behandlung bei Dr. Charles A. Smith in Heidelberg. Er riet mir neben der Therapie bei ihm zu einem multimodalen Konzept, dass auf einer Kombination verschiedener Methoden funktioniert und zwar: Physiotherapie. Logopädie, Biomechanisches Korrekturtraining, Osteopathie, Stressmanagement, Traumatherapie/Psychotherapie, Ernährungsumstellung und Darmsanierung.
Die genaue Behandlung bei ihm war in etwa so:
Phase 1
Ich bekam eine spezielle Michigan-Schiene und diverse Neurophysiologische Muskelspannungsmessungen, 360 Grad MRT der Kiefergelenke (kein normales) uvm
Phase 2
Die Position die nun verbessert durch ca 6-12 Monate Michigan-Schiene und Begleittherapien, dann wurde die neu optimale bestimmte Bisslage mit einer kieferorthopädischen Behandlung neu ausgerichtet. Ich habe 2 Jahre lang eine feste Zahnspange getragen und trage seitdem einen Retainer jede Nacht. Ich bin nach 5 verschiedenen Therapieversuchen bei anderen Zahnärzten erst nach dieser Zahnspangenbehandlung, nahezu Beschwerdefrei bzw deutlicher Besserung näher gekommen (ich bin leider ein Härtefall gewesen)
Das kann natürlich bei dir sehr stark variieren. CMD ist nicht gleich CMD – das ganze Feld ist äußerst komplex und individuell. Ich habe viele schlechte Erfahrungen gemacht und mir haben alle Besserung versprochen, erst die Behandlung bei Dr. Smith hat wirklich geholfen. Das ist aber nur meine Erfahrung.
Seine Website hier: https://zahnarzt-aesthetik.de/leistungen/craniomandibulaere-dysfunktion/
Fazit zu CMD Schienen
CMD-Schienen sind eine bewährte Methode, um die durch CMD verursachten Beschwerden zu lindern. Eine individuelle Aufbissschiene hilft dabei, das Kiefergelenk zu entlasten, die Hals- und Nackenmuskulatur zu entspannen und langfristig eine Korrektur der Kiefergelenksfehlstellung zu unterstützen. Das Tragen der Aufbissschiene ist eine wichtige Maßnahme zur CMD-Behandlung, kann aber durch zusätzliche ganzheitliche Therapien wie Physiotherapie, Stressmanagement und Ergonomieanpassungen ergänzt werden.
Betroffene sollten sich bewusst sein, dass die Anpassung der Zahnstellung, der Okklusion und der Kiefergelenke Zeit in Anspruch nehmen kann. Bitte beachten, dass die Zähne, die Kiefergelenke und die gesamte Hals- und Nackenmuskulatur eine Weile brauchen, um sich an die neue Position anzupassen. In manchen Fällen kann eine weiche Schiene anfangs angenehmer sein, während andere Betroffene eine festere Variante bevorzugen.
Eine CMD-Schiene kann sowohl für Personen mit starkem Bruxismus (Knirschen und Pressen) als auch für diejenigen, die unter einer instabilen Kiefergelenkstellung leiden, von Vorteil sein. Besonders wenn eine Aufbissschiene nachts getragen wird, kann dies den Zustand von Kiefergelenk und Kaumuskulatur nachhaltig verbessern. Wichtig ist, dass eine individuelle Anpassung erfolgt, da eine schlecht sitzende Schiene sogar weitere Beschwerden hervorrufen kann.
Zusätzlich können Betroffene von einer ganzheitlichen Behandlung profitieren, die neben der Schienentherapie auch die Muskulatur des Kausystems berücksichtigt. Eine angepasste CMD-Therapie, die individuell auf den Patienten abgestimmt ist, kann langfristig dazu beitragen, die Beschwerden zu reduzieren und eine Verbesserung der Kiefergelenksfehlstellung zu erreichen.
Die Materialwahl der Schiene spielt eine entscheidende Rolle: Hochwertige Materialien sorgen für eine längere Haltbarkeit und bessere Anpassung. Material langfristig eine Korrektur zu erzielen, ist essenziell für eine effektive Behandlung. Es ist ratsam, jegliche Vorbereitung für die Schienentherapie sofort anzuwenden, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Zudem sollte die Schiene keine scharfen Ecken und Kanten aufweisen, um Irritationen im Mundraum zu vermeiden.
Eine einfachen Aufbissschiene kann in leichten Fällen hilfreich sein, jedoch reicht sie oft nicht aus, um eine vollständige CMD-Behandlung zu gewährleisten. Eine individuelle Anpassung durch den Zahnarzt oder Kieferorthopäden ist daher ratsam. Aufbissschienen sind eine wertvolle Unterstützung in der CMD-Behandlung und können sowohl nachts als auch tagsüber getragen werden, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen.
Häufig gestellte Fragen zu CMD Schienen
Welche Schiene hilft bei CMD?
Die richtige Schiene hängt von der individuellen Diagnose ab. Aufbissschienen wie Entlastungs-, Repositions- oder Stabilisierungsschienen können sinnvoll sein.
Wie lange muss man eine CMD-Schiene tragen?
Die Dauer variiert zwischen einigen Monaten bis mehreren Jahren, abhängig von der Tragedauer und dem Zustand von Kiefergelenk und Kaumuskulatur.
Wie viel kostet eine CMD-Schiene?
Die Kosten können zwischen 300 und 1.500 Euro liegen. In einigen Fällen werden Teile der Kosten von der Krankenkasse übernommen. In vielen Fällen kommen allerdings Untersuchungskosten hinzu von mehreren 100 Euro. Ggf wie bei mir auch eine kieferorthopädische Behandlung die sehr teuer war (bis zu 10.000€). Dies solltest du individuell abklären, anhand der Akten- und Datenlage deiner Funktionsanalyse und deiner Verschleißerscheinigungen bzw wie weit fortgeschritten die CMD und ggf, Athrose im Kiefergelenk und der Fehlbiss ist.
Was ist CMD Material?
CMD-Schienen bestehen meist aus hochwertigem Acryl und werden individuell nach einem Kieferabdruck gefertigt.
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